Die diesjährige Demokratiekonferenz des Bundesprogramms "Demokratie leben" und des Landesprogramms "NRWeltoffen" musste abgesagt werden.
Die diesjährige Demokratiekonferenz des Bundesprogramms "Demokratie leben" und des Landesprogramms "NRWeltoffen" musste abgesagt werden.
In der letzten Woche wurde von unbekannt der Stolperstein für Hans Althoff entwendet, der erst im Februar 2018 von Gunter Demnig verlegt worden war. Aufgrund der Tatsache, dass der Materialwert eines Stolpersteins minimal ist und in der Vergangenheit in der Nähe schon ein anderer Stolperstein beschmutzt wurde, liegt es nahe, von einem Täter aus dem rechtsextremen, geschichtsrevisionistischen Umfeld auszugehen. Daher wurde umgehend Anzeige gegen unbekannt erstattet.
Die Gedenkhalle wird den Stolperstein natürlich ersetzen.
Wer war Hans Althoff?
Hans Althoff wurde 1903 in Mülheim an der Ruhr geboren. Nach der Volksschule machte er eine Ausbildung zum Elektriker bei Thyssen. 1926 heiratete er Dorothea Bennewirtz. Das Paar bekam vier Kinder: Willi, Anneliese, Gert und Wolfgang. Hans Althoff engagierte sich bereits in jungen Jahren für die Arbeiterbewegung und war SPD-Mitglied. 1928 trat er aus Protest gegen die Zustimmung der SPD zum Bau eines Panzerkreuzers in die KPD ein.
Nur kurz nach der Machtübernahme der NSDAP, am 28. März 1933, wurde er von der SA festgenommen und in das Zuchthaus Anrath verschleppt. Nach seiner Entlassung im Juni erfolgten weitere Verhaftungen. Hans Althoff leistete trotz der Gefahren weiterhin Widerstand.
1936 wurde er erneut verhaftet und unter Folter im Gestapo-Kerker im Gefängnis Recklinghausen verhört. Um sich dem Verhör zu entziehen, sprang er aus einem Fenster im zweiten Stock. Schwer verletzt fand ihn ein Kaplan und bewirkte, dass er ins Krankenhaus gebracht wurde.
Nach der Haft war er aufgrund seiner schweren Verletzungen arbeitsunfähig. Dennoch wurde er 1942 zum Wehrdienst eingezogen. Im November 1944 wurde er entlassen und kehrte nach Oberhausen zurück. Bis Kriegsende lebte er in der Illegalität und engagierte sich zusammen mit Hans Müller im Widerstand. Er starb im Jahr 1966.
Der Opfer des Nationalsozialismus unterschiedslos gedenken, an sie und ihre Geschichte(n) erinnern - das wird die Stadt Oberhausen selbstverständlich fortsetzen.
Oberhausener schürte in Online-Beiträgen Hass gegen Juden. Vor Gericht schweigt er. Trotz juristischer Vorgeschichte ist der Mann bislang noch nicht rechtskräftig veruerteilt.
Das Antifaschistische Bündnis Oberhausen für Demokratie und Toleranz/Runder Tisch hat mit einer Auflage von 100.000 Stück eine Demokratie Zeitung herausgebracht. Vielfalt und Toleranz in unserer Stadt spiegeln sich in der unter Mitarbeit des Büros von Demokratie leben und NRWeltoffen erstellten Zeitung in einer Fülle von Beiträgen wieder.
Was macht das Leben in unserer Demokratie besonders? Was gilt es zu schützen? Antworten gibt der Runde Tisch in seiner jetzt erschienenen Zeitung.