Aktuelles

Die Oberhausener Demokratiezeitung
Montag, 11. Januar 2021

Auf der Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurde nun die Oberhausener Demokratiezeitung vorgestellt und veröffentlicht.
Ein gutes Beispiel gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit.

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Bundesprogramm „Demokratie leben" fördert 22 Projekte
Mittwoch, 9. Dezember 2020

Für 2021 sind 54.000 Euro freigegeben - „gut angelegtes Geld" für Aufklärung und Prävention gegen rechte Propaganda

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Demokratie leben! fördert Filmprojekt zur Zivilcourage
Dienstag, 8. Dezember 2020

Der Kurz-Film "Zur deutschen Eiche" ist ein humorvoller Crashkurs in entschiedener Einmischung, zum Erhalt humanitärer Werte und einer pluralistischen offenen Gesellschaft.

Die Darsteller-innen, bekannt vom Theater Oberhausen, Torsten Bauer, Karin und Lotti Kettling, führen unterhaltsam und anschaulich Strategien vor Augen, mit denen man künftig demagogische, rassistische oder diffamierende Äußerungen kommunikativ geschickt parieren kann.

Der Film bietet sich an, um in einem anschliessenden Argumentationstraining das Thema interaktiv zu vertiefen, Zivilcourage zu stärken und gemeinsam zu erfahren, wieso wir uns bei Diskriminierungen, negativer Stimmungsmache und Menschenverachtung im Alltag oft nicht eingemischt haben, wie Totschlag-Argumente von Hass-Predigern funktionieren und wie wir dennoch Stellung beziehen können - aktiv gegen Gewalt und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit - auf eine elegante, humorvolle, aber auch eindeutige Art.

Aktuelle Themen, wie Verschwörungstheorien, Umgang mit Desinformation und Rassismuskritik, werden bei Bedarf integriert und zuletzt gibt es eine Menge weiterführender Tipps und Links, um das Erlebte nachwirken zu lassen und sich weiterzubilden.

Anfragen zu Fortbildungen, Workshops oder Kurzauftritten bitte an Karin Kettling, Mailadresse: zivilQrage@gmx.de

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Bloggerin stellt sich „Fake Facts“
Montag, 7. Dezember 2020

Online Gespräch mit Katharina Nocun

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Verharmlosung des Holocaust - Text der Gedenkhalle Oberhausen
Donnerstag, 26. November 2020


Am 30.1.1933 wurde Adolf Hitler von Reichspräsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt.
Innerhalb eines Jahres hebelte er die Weimarer Verfassung aus und machte aus Deutschland eine Diktatur.
Die Nationalsozialisten verfolgten alle, die ihrer Meinung nach nicht in die Volksgemeinschaft passten.
Ihrer Rassenideologie fielen etwa 6 Millionen europäischer Juden zum Opfer.
Schätzungsweise bis zu 60 Millionen Menschen kamen durch den Zweiten Weltkrieg,
durch Verbrechen gegen die Menschlichkeit und durch Völkermord ums Leben.
Allein diese Zahlen zeigen, dass es nicht nur falsch ist, die heutigen Corona-Einschränkungen mit der Diktatur seit 1933 zu vergleichen,
sondern eine unerträgliche Verharmlosung der NS-Zeit, die deren Opfer verhöhnt. 

Man sollte sich deshalb klar machen:

Dass du nicht im Jahr 1933 lebst, merkst du daran, dass die Menschen- und Bürgerrechte für alle Menschen in Deutschland gelten und nicht nur für linientreue, heterosexuelle Deutsche auf Rechtsaußenkurs.

Dass du nicht im Jahr 1933 lebst, merkst du daran, dass du demonstrieren darfst und deshalb nicht in Schutzhaft genommen, in einen Gestapofolterkeller oder in ein Konzentrationslager verschleppt wirst.

Dass du nicht im Jahr 1933 lebst, merkst du daran, dass es viele Parteien gibt, die unterschiedliche Vorschläge und Pläne haben, aus dieser Krise herauszukommen und nicht nur eine Partei, die alles diktatorisch von oben bestimmt.

Dass du nicht im Jahr 1933 lebst, merkst du daran, dass Maßnahmen, die die Regierung beschließt, von Gerichten zurückgenommen werden, wenn sie nicht verfassungskonform sind.

Dass du nicht im Jahr 1933 lebst, merkst du daran, dass du deine Meinung sagen darfst, ohne von der Polizei in Haft genommen zu werden.

Die Behauptung der Vergleichbarkeit von 1933 mit den Verhältnissen im Jahr 2020 verwischt absichtsvoll die Grenzen zwischen dem faktenbasierten Fachwissen über die Verbrechen des NS-Regimes und der Demokratie heute in Deutschland, in der Menschen im Jahr 2020 angeblich Opfer einer Diktatur würden.
Solche absichtsvollen Falschbehauptungen sollen die Demokratie delegitimieren und aushöhlen.
Dass dabei die Nazi-Verbrechen gegen den Rechtsstaat heute ausgespielt werden, dreht die realen Verhältnisse um: Wenn heute Rechtsextreme und Corona-Leugner für sich in Anspruch nehmen, sie seien Verfolgte, ist das eine Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus und Volksverhetzung.
Auf einen Staat, in dem heutige Rechtsextremisten die Norm würden, träfe allerdings sehr wohl zu, dass man es mit einer autoritären Meinungsdiktatur und mit einem repressiven Verfolgungssystem zu tun hätte, das weder rechtsstaatlich legitimiert noch mit den Menschenrechten vereinbar wäre.
Du hast das Glück, nicht im Jahr 1933 zu leben. Du hast das Glück, im Jahr 2020 zu leben, ohne Krieg, ohne Hungersnot und in einer Demokratie.
Wenn du dir die Freiheit nimmst, ohne Maske zu demonstrieren, Bahn zu fahren, zu feiern oder einkaufen zu gehen, schränkst du die Freiheit der Risikogruppen ein. Außerdem schränkst du die Freiheit aller Bürger ein, da der Lockdown dann länger dauern wird, Pflegekräfte an ihre Belastungsgrenze kommen und viele Menschen ihr Leben und ihre Angehörigen verlieren.
Freiheit ist ein hohes Gut, jeder Mensch hat Freiheitsrechte und Handlungsfreiheit. Allerdings endet sie dort, wo andere davon betroffen werden. Du solltest Freiheitsrechte also nicht mit Rücksichtslosigkeit verwechseln.
Zur Freiheit gehören Respekt und Rücksichtnahme gegenüber anderen Menschen.

Die Corona-Schutzmaßnahmen sind das absolute Gegenteil von 1933.


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